Restauriertes

Zahnräder - immerwiederkehrendes Thema

Die alten, originalen Zahnräder waren von einer ziemlich guten Qualität - wohl das beste, was man aus der veralteten Konstruktion machen konnte.
Gute Originalräder sind selten. Auch bei geringer Laufleistung können über die Jahrzehnte Schäden durch Kontaktkorrosion entstehen.

Hauptmanko dieses Getriebes bleibt die Schaltmethode. Wir haben es mit einem crash-Getriebe zu tun: Beim Gangwechsel 1 auf 2 werden keine Muffenräder in Klauen verschoben, sondern hier crasht Zahn auf Zahn. Je nach Kupplungszustand, Öl und Gefühl (ruhige und entschlußkräftige Hand) geht das mehr oder weniger geräuschlos zu.
Man könnte glauben, daß mit heutigen Materialien und Bearbeitungsmethoden das Getriebe verbessert werden könnte. In der Praxis ist das nicht unbedingt der Fall, es gab schon mehrfach Probleme von verschiedenen Herstellern. Die Zähne dürfen einerseits nicht zu hart sein, daß die Kanten beim Schalten nicht abplatzen, andererseits zäh und hart genug, um die gewünschte Laufleistung zu bringen. Material, Härteverfahren und Kantenprofil sind bei den Originalrädern 1a!

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Herstellern der Zahnräder. Wir verwenden die Produkte von Starklite Cycles, USA. Diese sind markiert und Starklite gewährt Garantie für ordnungsgemäße Qualität.
Manche verwenden metrische Maße, was im Prinzip geht, solange nicht metrische Komponenten mit zölligen vermischt werden, wie es geschehen kann, wenn Teilreparaturen ausgeführt werden.
Beispielsweise haben die beiden rechten Zahnräder 25mm Bohrungsdurchmesser und entsprechende geschlitzte Spannhülsen, die als Distanzrohr zwischen den beiden Lagerbuchsen verwendet werden.
Die beiden linken Zahnräder haben zöllige Maße (hinten Starklite, vorn Original), hier muß die originale Hülse für 25,4mm verwendet werden.
Das mittlere Zahnrad ist zöllig, war aber mit einer um wenige Zehntel Millimeter zu kleinen metrischen Hülse bestückt, die an den Enden aufgebogen war. Das hat nicht lange gehalten. Die Hülse verdrehte sich und blockierte dadurch die beiden Ölbohrungen, was dann zu einem Fresser führte. Dabei blockiert kurzzeitig das Hinterrad und wird evtl. später wieder frei, weil dann das Zahnrad auf der Außenfläche der Lagerbuchsen dreht statt auf der Vorgelegewelle. Das Zahnrad kann dann bei weiterer Belastung heißlaufen und die Härtung verlieren, so daß es bei der Reparatur nicht mehr verwendet werden kann, wie bei den oberen drei rechten Rädern.

Ein Repro-Schaltrad (KIP-7); es hat der erhöhten Motorleistung nicht standgehalten.

Die alten Zähne wurden schlecht
man begann sie auszureißen.
Die neuen kamen gerade recht
Um mit ihnen ins Gras zu beißen.

(Heinz Erhard)